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Europäischer Übersetzerpreis Offenburg auf der Leipziger Buchmesse

Stadt Offenburg und Hubert Burda Stiftung verleihen hoch dotierte Auszeichnung für herausragende kulturelle Leistungen im Europäischen Integrationsprozess

Literaturübersetzerin aus dem Polnischen erste Preisträgerin

Leipzig/Offenburg

Der Europäische Integrationsprozess benötigt Verständigung auf vielen Ebenen. Kulturkenntnis und Sprache, voran die Literatur als Bindeglied, spielen hierbei eine überaus wichtige Rolle. Mit dem im Jahr 2005 gemeinsam von der Stadt Offenburg und der Hubert-Burda-Stiftung ins Leben gerufenen „Europäischer Übersetzerpreis Offenburg“ wird die nicht zu unterschätzende Kulturleistung von Literaturübersetzungen gewürdigt.

Der „Europäische Übersetzerpreis Offenburg“ versteht sich insbesondere als Förderinstrument zum Abbau kultureller Barrieren, als Förderinstrument des kulturellen Austausches im Zeichen der Europäischen Verständigung.

Der Europäische Übersetzerpreis Offenburg wird von einer Findungskommission aus Persönlichkeiten des Literatur- und Verlagswesens begleitet: Günter Berg, Hoffmann und Campe, Ulrich Greiner, „Die Zeit“, Michael Krüger, Carl Hanser Verlag, Prof. Dr. Klaus Reichert, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie Rosemarie Tietze, mehrfach ausgezeichnete Übersetzerin und Vorsitzende des Deutschen Übersetzerfonds.

Zu Eröffnung der Leipziger Buchmesse wurde der Preis nun erstmal einem breiten öffentlichen Forum vorgestellt. Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner präsentierte gemeinsam mit Günter Berg, Ulrich Greiner, und Prof. Dr. Klaus Reichert, Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung die Bedeutung des Europäischen Übersetzerpreises Offenburg für den europäischen Integrationsprozess.

„Wenn wir aufhören uns zu übersetzen, hören wir auf uns zu verstehen und dann hören wir auf miteinander zu leben. Doch es gibt wenige geistige Berufe, die so sehr der Förderung und Unterstützung bedürfen wie die der Übersetzer. Daher freue ich mich ganz besonders, dass die Stadt Offenburg gemeinsam mit der Hubert-Burda-Stiftung diesen Preis gegründet hat. Prof. Dr. h.c. mult. Karl Dedecius, Juror 2006.

„Das besondere des Europäischen Übersetzerpreise Offenburg ist das Verfahren, die Preisträger zu finden. So wird gezielt die Kompetenz der Übersetzer ins Zentrum gestellt und durch die Preisverleihung gelingt es, die fachliche Sicht und die Stimme der Übersetzer stärker zu verankern.“ Prof. Dr. Klaus Reichert, Übersetzer und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

„Übersetzer sind häufig Besessene, ohne deren Arbeit literarische Verlage nicht existieren könnten. Es ist an den Verlagen, den schwelenden Streit zwischen Vertretern der Verlage und der Übersetzer beizulegen.“ Günter Berg, Geschäftsführer des Hoffmann und Campe Verlages.

„Die Übersetzung war schon immer ein bedeutender Bestandteil der Kommunikation. Durch sie überschreitet Sprache Grenzen und die Menschen kommen in den Dialog. Das habe ich in meiner Heimatstadt Offenburg mit ihrer Nähe zur französischen Kultur und Sprache immer deutlich gespürt." Prof. Dr. Hubert Burda, Verleger

Bereits im Herbst 2005 hatte sich die Findungskommission dafür ausgesprochen, die polnische Literatur und Sprache ins Zentrum der ersten Preisverleihung zu stellen und benannte den Nestor der deutsch-polnischen Literaturbeziehungen, Professor Dr. h. c. mult. Karl Dedecius, als Juror und Laudator. Dem renommierten Autor und Mittler für Übersetzungen aus dem Polnischen kam die verantwortungsvolle Aufgabe zu, den Hauptpreisträger des Europäischen Übersetzerpreises Offenburg auszuwählen.

von links nach rechts: Edith Schreiner, Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg, Dr. Susanne Asche, Geschäftsführerin des Europäischen Übersetzerpreises, Günter Berg, Geschäftsführer des Verlages Hoffmann und Campe, Prof. Dr. Klaus Reichert, Übersetzer und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Zur Pressekonferenz auf der Leipziger Buchmesse gab Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner die Preisträger des erstmals in diesem Jahr verliehenen Europäischen Übersetzerpreises Ofenburg bekannt. Der von Karl Dedecius jurierte Hauptpreis in Höhe von 15.000 Euro geht an Renate Schmittgall, Übersetzerin der polnischen Literatur, u. a. der Werke von Andrzej Stasiuk und Pawel Huelle. 2001 erhielt sie den Jane-Scatcherd-Preis der Ledig-Rowohlt-Stiftung. Der nach dem Preisreglement von der Hauptpreisträgerin vorzuschlagende Förderpreis in Höhe von 5.000 Euro geht an Joanna Manc, Literaturübersetzerin und Dolmetscherin für die Sprachen Deutsch und Polnisch.

von links nach rechts: Ulrich Greiner, verantwortlicher Redakteur des Ressorts Literatur der "Zeit", Edith Schreiner, Oberbürgermeisterin der Stadt Offenburg, Günter Berg, Günter Berg, Geschäftsführer des Verlages Hoffmann und Campe, Dr. Susanne Asche, Geschäftsführerin des Europäischen Übersetzerpreises.

 

Der Europäische Übersetzerpreis wird am 28. Mai 2006 in einem feierlichen Rahmen in Offenburg verliehen. Die Laudatio hält Karl Dedecius, die Festrede Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina. (17.03.2006)


„Europäischer Übersetzerpreis Offenburg“ 2006
Auszeichnung herausragender kultureller Leistungen für die Europäische Einigung

Wesentliche Voraussetzung für das Zusammenwachsen Europas ist das gegenseitige Kennen lernen der jeweils anderen Kultur. Die Literatur ist dabei ein wichtiger Motor und dient der Auseinandersetzung mit der eigenen Gegenwart sowie der gesellschaftlichen Selbstvergewisserung. Der Zugang zu nicht muttersprachlicher Literatur verlangt jedoch fundierte Fremdsprachenkenntnisse oder die Arbeit einer Übersetzerin oder eines Übersetzers.

Literaturübersetzer leisten daher einen großen Beitrag zur gegenseitigen Verständigung. Ihre Arbeit steht aber meistens im Schatten der Leistungen des Autors, dessen Texte jedoch ohne den Übersetzer nur in einer Sprache und damit nur einem eingeschränkten Leserkreis zugänglich wären.

Um den Beitrag der Übersetzer zur europäischen Einigung zu würdigen, um den eigenen Status als Stadt nahe der Europastadt Straßburg im Zentrum Europas zu unterstreichen und um Offenburg als Standort eines europäischen Verlagshauses hervorzuheben, gründet die Stadt Offenburg gemeinsam mit Hubert-Burda-Stiftung den „Europäischen Übersetzerpreis Offenburg“.

Ausgezeichnet werden Übersetzerinnen und Übersetzer, die literarische Texte aus einer Sprache der Europäischen Union ins Deutsche übertragen haben. Der Preis setzt sich zusammen aus einem Hauptpreis von 15.000 Euro sowie einem Förderpreis von 5.000 Euro.

Zur Bestimmung der Preisträger hat Offenburgs Oberbürgermeisterin Edith Schreiner eine Findungskommission aus Persönlichkeiten des Literatur- und Verlagswesens berufen. Dieser Kommission obliegt die Benennung eines Laudators, der den Hauptpreisträger auswählt. Ihr gehören an: Günter Berg, Geschäftsführer des Verlages Hoffmann und Campe, Ulrich Greiner, Verantwortlicher Redakteur des Ressorts Literatur der „Zeit“, Michael Krüger, Leiter des Carl-Hanser-Verlages, Prof. Dr. Klaus Reichert, Übersetzer und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Rosemarie Tietze, mehrfach ausgezeichnete Übersetzerin und Vorsitzende des Deutschen Übersetzerfonds.
Geschäftsführerin ist Dr. Susanne Asche, Fachbereichsleiterin Kultur der Stadt Offenburg.

In einer gemeinsamen Fachrunde im Herbst 2005 in Offenburg hat die Findungskommission beschlossen, die polnische Sprache ins Zentrum zu stellen und benannte Dr. Karl Dedecius, den „Grandseignieur“ der deutsch-polnischen Literaturbeziehungen und Förderer zahlloser deutsch-polnischer Projekte, als Juror und Laudator.

Dem renommierten Autor und Mittler für polnische Übersetzungen kam die verantwortungsvolle Rolle zu, den Hauptpreisträger des „Europäischen Übersetzerpreises Offenburg“ auszuwählen.
Das Reglement des Preises legt darüber hinaus fest, dass der Hauptpreisträger wiederum den Träger des „Förderpreises“ benennt und laudatiert, um somit die fachliche Sicht und die Stimme der Übersetzer bei der Verleihung des „Europäischen Übersetzerpreises Offenburg“ stärker zu verankern.

Verliehen wird der Europäische Übersetzerpreis Offenburg am Sonntag, 28. Mai 2006 um 12 Uhr im Offenburger Veranstaltungszentrum „Salmen“.
Die Festrede hält Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, die Laudatio Dr. Karl Dedecius. (07.03.2006)

 
Ansprechpartner

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Offenburg
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