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Dachverband Clowns für Kinder im Krankenhaus Deutschland e.V.

Die in den letzten Wochen kursierende Pressemeldung mit dem Titel „Kinder hassen Clowns“ hat einiges Befremden ausgelöst. Der deutschlandweite Dachverband Clowns für Kinder im Krankenhaus hat deshalb Meinungen und Statements verschiedener Klinikclowns-Organisationen eingeholt und sich zu einer zusammenfassenden Stellungnahme entschlossen.

Grundlage der Pressemeldung unter dem Titel „Kinder hassen Clowns“ (2) waren die Ergebnisse einer Studie zur kindgerechten Einrichtung von Krankenhäusern des Sheffielder Centre of Study for Childhood and Youth (1). Laut dieser Studie sprachen sich von 255 befragten Kindern alle gegen eine Dekoration der Wände mit Clownsbildern aus. Thema der Studie war die kindgerechte Raumgestaltung, abgelehnt wurden Bilder von Clowns ganz allgemein.
Wir können uns durchaus vorstellen, dass Clownsmasken, wie man sie plakativ aus der Bewerbung des Zirkus kennt, als unpassend für Krankenhauseinrichtungen gehalten werden, halten jedoch den Schluss daraus auf die mangelnde Beliebtheit von Clowns oder Klinikclowns bei Kindern für ungerechtfertigt und falsch.
Selbstverständlich gibt es erstens ganz prinzipiell hässliche und ansprechende Abbildungen von Clowns. Geht man bei Clownsbildern speziell von Abbildungen der Zirkusclowns aus, die, weit weg vom Publikum in der Manege, viel Maske aufgetragen haben, ist durchaus denkbar, dass diese zu grell in Kinderkrankenhäusern wirken.

Rückschlüsse auf die Wirkung von „Doktorclowns“ in Kinderkrankenhäusern können aber hieraus gerade nicht gezogen werden, denn die Proficlowns, die ihre Kunst in diesem sensiblen Bereich einsetzen, gehen sensibel auf die kranken Kinder ein und haben in diesem Sinn auch die Maske der Zirkusclowns nur dezent angedeutet. Ihr improvisiertes Spiel richtet sich immer nach dem Wunsch des Kindes und entwickelt sich interaktiv, je nach Situation und Gegenüber. Wenn Kinder keine Lust auf das Spiel mit den Clowns haben, drängen sich die Clowns nicht auf, sondern respektieren das. Das Anklopfen an der Zimmertür und die Frage „Dürfen wir reinkommen?“ markieren den Anfang jeder Klinikclowns-Visite.

Einfühlungsvermögen, Respekt und Achtung vor dem Kind, seinen Angehörigen und der spezifischen Kliniksituation sind Grundvoraussetzung für die Einsätze der Clowns auf Kinderkrankenstationen. Um diese Grundvoraussetzung für die Arbeit von Klinikclowns zu sichern, hat der Dachverband Clowns für Kinder im Krankenhaus einen bindenden Ethikkodex für die Clowns seiner Mitgliedsvereine vorgegeben. Regelmäßige Absprachen mit dem Krankenhaus-personal, die klare Einhaltung der Regeln einer Station - Hygiene und vieles mehr betreffend - und die Schweigepflicht sind nur einige der Punkte, die die Clowns beachten und auf die sie in Schulungen immer wieder sensibilisiert werden. Auf den Internetseiten des Dachverbands www.dachverband-clowns.de ist dieser ethische Kodex in ganzer Länge einsehbar.

Insgesamt erfreut sich das Engagement von Clowns in Kinderkrankenhäusern bei den kranken Kindern völlig unterschiedlicher Altersstufen großer Beliebtheit. Ärzte und Pflegekräfte bestätigen immer wieder die positive Wirkung der „Clownsvisiten“ auf den Gesundheitszustand der Kinder und auf den Fortschritt von Heilung und Genesung.
Wir haben hierzu Stimmen gesammelt, und möchten medizinisches Fachpersonal und die kleinen Patienten im Folgenden einfach für sich sprechen lassen.

Um sich von all dem vor Ort selbst überzeugen zu können, laden wir Sie herzlich ein, ein Clownsteam in ein Kinderkrankenhaus in Ihrer Nähe zu begleiten.
Für Terminvereinbarungen kontaktieren Sie bitte: Karin Platzer, Öffentlichkeitsarbeit, Tel./Fax 089-6514850, karin.platzer@dachverband-clowns.de

Lukas, 6 Jahre:
„Als ich heute im Krankenhaus war, hatte ich Geburtstag und ganz dolle Bauchschmerzen. Meine Oma war auch da und ganz traurig. Fast hätte sie noch geweint, was ich gar nicht so toll fand. Dann kamt Ihr und sie fand das gar nicht so gut. Ich habe Euch angeguckt und musste lachen, weil Ihr so komisch wart. Meine Oma musste dann auch lachen und war gar nicht mehr traurig. Ihr habt mir eine rote Nase aufgesetzt und ein Spiel gespielt. Ein Geschenk habe ich auch noch gekriegt – Raketenballon. Es war nicht so schlimm, Geburtstag im Krankenhaus zu haben. … Es war toll mit Euch und so soll es für alle Kinder im Krankenhaus sein.“

Franzi, 15 Jahre:
„Ich danke Euch, dass Ihr mich aufgeheitert habt, das war dringend nötig. Ich bin das Mädchen mit der Gehirnerschütterung in Zimmer 320. Ich bin zwar schon 15, fast 16, das tat mir aber trotzdem gut. … Ich mag Euch wirklich sehr! In großer Freundschaft – Eure Franzi“

Dr. med. Carsten Krüger, Chefarzt der Kinderklinik, St. Franziskus-Hospital Ahlen:
„Schon seit Jahren kommen die Klinik-Clowns regelmäßig zur ,Visite’ in die Klinik für Kinder und Jugendliche des St. Franziskus-Hospitals Ahlen. Mit ihrer lockeren, jedoch hochprofessionellen Auftretensweise erfreuen sie nicht nur die anwesenden kranken Kinder und Jugendlichen, deren Eltern und das Personal, sondern tragen auch in nicht zu unterschätzendem Maße zur schnelleren Gesundung der Patienten bei. Trotz der scheinbaren Leichtigkeit und Unbeschwertheit, die sie verbreiten, steckt eine bemerkenswerte Professionalität dahinter, mit der sie es verstehen, auf jedes einzelne Kind und seine Bedürfnisse individuell einzugehen.“

Dr. Jochen Peters, Chefarzt der Münchner Kinderklinik des Krankenhauses Dritter Orden:
„Nach meiner Erfahrung haben die KlinikClowns vor allem bei den Kindern den meisten Eindruck hinterlassen, die häufig im Krankenhaus und durch ihre Krankheit schwer belastet sind. Wenn diese Kinder von den KlinikClowns besucht werden, kann man richtig erleben, wie sich ihre Stimmung aufhellt, wie sie wieder Mut und Optimismus tanken, und das ist für die gesamte Behandlung dieser Kinder wunderbar.“

Gisela Görisch, Bereichspflegedienstleitung Universitätsklinik Frankfurt:
„Ein Kind wartete stets nach der Behandlung, bis die Clowns kamen und war erst danach bereit, nach Hause zu gehen.“

(1) Dr. Penny Curtis, Professor Allison James, Dr. Jo Birch:
„SPACE TO CARE: Children´s Perceptions of Spatial Aspects of Hospitals“
http://www.cscy.group.shef.ac.uk/research/spacetocare.htm

(2) s. www.tagesschau.de/schlusslicht/clown2/html

 
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